Jugend- und Kinderschutzkonzept des „TSV Eintracht Eschau“
Neben der sportlichen Entwicklung legt der TSV Eintracht Eschau großen Wert auf den Schutz der ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern und Jugendlichen ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten. Der Respekt, die Persönlichkeit, die seelische und körperliche Unversehrtheit jedes/r Einzelnen sind dabei von größter Bedeutung.
Daher möchte der TSV Eintracht Eschau seinen Vereinsmitgliedern unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder Alter jederzeit das Gefühl einer starken und solidarischen Gemeinschaft bieten.
Sport bietet sehr oft einen großen Raum, bei dem es zu Grenzverletzungen und Übergriffen kommen kann. Denn in alltäglichen Situationen, zum Beispiel bei Hilfestellungen während Übungen, im Trainingslager oder beim Umziehen vor einem Spiel können bereits Situationen entstehen, welche die persönlichen Grenzen eines jeweiligen Individuums überschreiten.
Ziel ist es, diesen Gefahren des Kontaktsportes entgegenzuwirken und den Kindern und Jugendlichen eine sichere und geschützte Umgebung zu bieten, bei denen sie sich in vielerlei Hinsichten weiter entwickeln können.
Deshalb definieren die Verantwortlichen des TSV Eintracht Eschau in diesem Kinder- und Jugendschutzkonzept die Verhaltensregeln genau und schaffen einen Raum für dieses sensible Thema, um die Gefahren für Kinder und Jugendliche, aber auch für Trainerinnen und Trainer auf ein Minimum zu reduzieren.
Beim Sport kann der Ton mitunter etwas rauer sein, da Anweisungen und Befehle oft kurz und prägnant übermittelt werden müssen. Auch lautstarke Kritik kann gelegentlich vorkommen. Dabei ist es jedoch von größter Bedeutung, dass alle Beteiligten wissen, dass stets nur die Leistung auf dem Platz bewertet und kritisiert wird, niemals aber die Persönlichkeit eines Spielers. Die Trainer sind angehalten, dies insbesondere nach einem Spiel klarzustellen, um Missverständnisse zu vermeiden und das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen zu stärken.
Prävention für Trainer/innen
Die Trainerinnen und Trainer und die Übungsleiter und Übungsleiterinnen des TSV Eintracht Eschau haben es sich zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche jederzeit bestmöglich weiter zu entwickeln. Dabei versucht der Verein ein ideales Umfeld zu schaffen. Damit die Werte und die Intimsphäre der Kinder und Jugendlichen jederzeit geschützt sind, wurden folgende Regeln festgelegt an die sich die Trainer/innen jederzeit halten:
- Die Trainer/innen sind ein ständiges Vorbild und verhalten sich respektvoll.
- Die Trainer/innen pflegen einen offenen und ehrlichen Umgang mit Spieler/innen und treffen dabei transparente Entscheidungen unter Beteiligung der Spieler/innen.
- Die Trainer/innen halten sich stets an getroffene Absprachen.
- Die Trainer/innen akzeptieren es wenn die Kinder und Jugendlichen NEIN sagen.
- Die Trainer/innen betreten die Umkleidekabinen nicht sobald sich Kinder und Jugendliche darin umziehen. Sie wahren ständig die Privatsphäre der/des Einzelnen.
- Eins-zu-Eins-Kontakte in uneinsichtigen Räumlichkeiten sind zu vermeiden (bspw. Fahrt zum Spiel, Einzelbesprechungen). Dies dient auch zum Schutz der Trainer/innen.
- Die Trainer/innen leben den Fairplay und Team-Gedanken.
- Die Trainer/innen greifen ein, wenn sie einen Verstoß gegen unsere Verhaltensrichtlinien feststellen und arbeiten diesen gemeinsam mit den Betroffenen auf.
- Die Trainer/innen gehen auf die Bedürfnisse jedes Kindes und Jugendlichen ein und werden ihn/sie bestmöglich betreuen.
- Die Trainer haben keine gemeinsamen Chatgruppe
Prävention für Spieler/innen
Damit auch die Spielerinnen und Spieler größtmöglich Schutz erfahren können, werden die wichtigsten Verhaltensregeln zusammengefasst:
- ICH, sage NEIN! Wenn ich etwas nicht möchte oder etwas meine persönliche Grenze überschreitet.
- Hierbei soll schon NEIN gesagt werden, wenn man sich in einer Situation unwohl fühlt. Jede/r hat eine ganz individuelle und eigene Wohlfühlzone.
- ICH akzeptiere es, wenn jemand anderes NEIN sagt.
- ICH behandle alle so, wie ich selbst gerne behandelt werden möchte.
- ICH übe keine seelische oder körperliche Gewalt aus und unterlasse außerdem die Verbreitung von Videos und Fotos gegen den Willen der Person.
- ICH unterstütze andere, wenn Sie Hilfe benötigen.
- ICH unterstütze das Fairplay und den Team-Gedanken.
Prävention für Eltern
Damit unsere Ziele und Richtlinien umgesetzt werden können, benötigen wir auch die Unterstützung der Eltern. Auch sie sollen sich an unsere Regeln und Philosophie halten und diese den Kindern und Jugendlichen vorleben. Deshalb haben wir für die Eltern Regeln aufgestellt, damit wir einen reibungslosen Trainings- und Spielablauf gewährleisten können:
- WIR verhalten uns respektvoll gegenüber allen, auch gegenüber den Gegnern/innen und den Schiedsrichtern/innen.
- WIR verwenden keine Kraftausdrücke auf dem Fußballplatz.
- WIR diskriminieren niemanden aufgrund wegen dessen/deren Herkunft, Geschlechts, Religion oder Sozialstatus.
- WIR verhalten uns stets als Vorbild.
- WIR üben Kritik und Unverständnis gegenüber dem Trainer/innenteam lediglich konstruktiv und sachlich.
- WIR verhalten uns während dem Spiel vorbildlich und unterstützen unsere Mannschaft.
- WIR betreten die Umkleidekabine nicht sobald sich Kinder und Jugendliche darin umziehen. WIR wahren ständig die Privatsphäre der/des Einzelnen.
- WIR ermuntern und unterstützen die Kinder und Jugendlichen auch bei Misserfolgen.
- WIR äußern uns nicht zur Leistung der Schiedsrichter/in.
Der TSV Eintracht Eschau möchte darauf hinweisen, dass Sport ein Hobby ist, das in der Freizeit ausgeübt wird. Alle sollen sich auf dem Sportgelände wohlfühlen und Spaß haben. Dazu gehören auch Niederlagen. Alle geben immer ihr Bestes, auch wenn dabei Fehler passieren.
REGELN BEI DER DURCHFÜHRUNG VON FERIENFREIZEITEN UND TRAININGSLAGERN
VIER-AUGEN-PRINZIP
Die Betreuung muss zwingend durch mindestens zwei erwachsene Aufsichtspersonen erfolgen. Dies dient einerseits der Einhaltung der gesetzten Regeln, andererseits aber auch dem Schutz der eingesetzten Betreuer.
REGELSETZUNG UND INFORMATION
Jedes Mitglied des Betreuerteams unterzeichnet den Verhaltenskodex des Vereins und verpflichtet sich auf die Verhaltensregeln der Trainer und Betreuer.
ERWEITERTES FÜHRUNGSZEUGNIS
Prüfung der Inhalte des erweiterten Führungszeugnisses aller Mitglieder des Betreuerteams. Weist das erweiterte Führungszeugnis einen einschlägigen Eintrag (§ 72a Abs. 1 SGB VIII) auf, ist eine Teilnahme an der Maßnahme ausgeschlossen.
GETRENNTE SCHLAFSÄLE
Die Spieler und die Mitglieder des Betreuerteams übernachten in getrennten Räumen. Vor dem Betreten der Zimmer der Spieler klopfen die Mitglieder des Betreuerteams an. Situationen, in denen sich Aufsichtspersonen alleine mit einem Spieler in einem Zimmer befinden, sind zu ermeiden. Ist dies nicht möglich, sollten die Türen geöffnet bleiben.
DUSCH– UND UMKLEIDESITUATIONEN
Die Aufsichtspersonen duschen nicht gemeinsam mit den Spielern. Während des Umziehens sind die Mitglieder des Betreuerteams nicht anwesend, es sei denn, die Aufrechterhaltung der Ordnung erfordert dies.
FOTO- ODER VIDEOMATERIAL
Die Aufsichtspersonen fertigen kein Foto oder Videomaterial von den Spielern in den Zimmern oder beim Duschen an. Fotos oder Videos werden nicht über die sozialen Medien verbreitet.
Verhaltenskodex
VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN
Wir übernehmen Verantwortung für das Wohl der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und werden das uns Mögliche tun, um sie vor Vernachlässigung, Misshandlung und sexueller Gewalt sowie vor gesundheitlicher Beeinträchtigung und vor Diskriminierung jeglicher Art zu schützen.
RECHTE ACHTEN
Wir achten das Recht der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen auf körperliche Unversehrtheit und Intimsphäre und üben keine Form der Gewalt, sei sie physischer, psychischer oder sexueller Art, aus.
GRENZEN RESPEKTIEREN
Wir respektieren die individuellen Grenzempfindungen der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und achten darauf, dass auch die Kinder und Jugendlichen diese Grenzen im Umgang miteinander respektieren.
SPORTLICHE UND PERSÖNLICHE ENTWICKLUNG FÖRDERN
Wir achten unsere Kinder und Jugendlichen und fördern ihre sportliche und persönliche Entwicklung. Wir leiten sie zu einem angemessenen sozialen Verhalten gegenüber anderen Menschen, zu Respekt und Toleranz sowie zu Fair Play an.
ALTERSGERECHTE ZIELE VERFOLGEN
Wir richten unser sportliches Angebot und unsere sportlichen Ziele nach dem Entwicklungsstand der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen aus und setzen altersgerechte Trainingsmethoden ein.
PERSÖNLICHKEITSRECHTE WAHREN
Wir behandeln die uns anvertrauten oder zugänglichen Daten der Kinder und Jugendlichen streng vertraulich und gehen mit Bild- und Videomaterial, das die Kinder und Jugendlichen zeigt, unter Beachtung des Datenschutzes sensibel und verantwortungsbewusst um.
AKTIV EINSCHREITEN
Wir informieren im Konflikt- oder Verdachtsfall sowie bei einem Verstoß gegen diesen Verhaltenskodex den Ansprechpartner unseres Vereins, um professionelle fachliche Unterstützung und Hilfe hinzuzuziehen. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen steht dabei an erster Stelle.
Wir, die Trainer, Betreuer und Übungsleiter des TSV Eintracht Eschau leben den Verhaltenskodex unseres Vereins und verpflichten uns hiermit auf die folgenden, von uns selbst erarbeiteten Verhaltensregeln im Umgang mit den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen:
KÖRPERLICHE KONTAKTE
Körperliche Kontakte zu unseren Spielern, z.B. Ermunterung, Gratulation oder Trösten, dürfen das pädagogisch sinnvolle und rechtlich erlaubte Maß nicht überschreiten. Auch erlaubte körperliche Kontakte sind sofort einzustellen, wenn der Spieler diese nicht wünscht.
DUSCH– UND UMKLEIDESITUATIONEN
Wir duschen nicht gemeinsam mit unseren Spielern. Wir fertigen kein Foto- oder Videomaterial von den Spielern beim Duschen oder Umkleiden an. Während des Umziehens sind wir in der Umkleidekabine nicht anwesend, es sei denn, die Aufrechterhaltung der Ordnung erfordert dies. Zu beidseitigem Schutz sollte hier nach Möglichkeit ein Elternteil hinzugezogen werden. Außerdem hat jedes Kind ein Recht darauf, seine Körperhygiene zu Hause durchzuführen. Eine Duschpflicht ist in ein keinster Weise zulässig und Sanktionen diesbezüglich verboten, gleichwohl können und sollen die Spieler positiv dazu motiviert werden, gemeinsam am Platz zu duschen.
UMGANG MIT FOTO- UND VIDEOMATERIAL
Fotos oder Videos der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen werden nicht über die sozialen Medien verbreitet.
MASSNAHMEN MIT ÜBERNACHTUNGEN
Wir übernachten nicht mit unseren Spielern in gemeinsamen Zimmern. Vor dem Betreten der Zimmer der Spieler klopfen wir an. Wir vermeiden Situationen, in denen wir alleine mit einem Spieler in einem Zimmer sind. Ist dies nicht zu vermeiden, lassen wir die Türen geöffnet.
MITNAHME IN DEN PRIVATBEREICH
Unsere Spieler nehmen wir nicht in unseren Privatbereich, z.B. in unsere Wohnung, unser Haus, unseren Garten etc., mit, ohne dass nicht mindestens eine zweite erwachsene Person anwesend ist. Maßnahmen mit Übernachtungen finden nicht in unserem Privatbereich statt.
PRIVATGESCHENKE
Auch bei besonderen Erfolgen einzelner Spieler machen wir keine individuellen Geschenke. Kein Spieler erhält eine unsachliche Bevorzugung oder Vergünstigung, z.B. das nicht durch die Leistung bedingte Versprechen auf einen Stammplatz, die Entbindung von annschaftspflichten usw.
GEHEIMNISSE, VERTRAULICHE INFORMATIONEN
Wir teilen mit unseren Spielern keine privaten Geheimnisse oder vertrauliche Informationen.
EINZELTRAININGS
Einzeltrainings führen wir nur durch, wenn eine weitere erwachsene Aufsichtsperson anwesend ist.
TRANSPARENZ IM HANDELN
Weichen wir von einer der Verhaltensregeln aus guten Gründen ab, ist dies im Vorfeld mit mindestens einem weiteren Trainer, Betreuer oder Mitarbeiter des Vereins abzusprechen.
FÖRDERUNG VON MANNSCHAFTSRÄTEN
Wir fördern aktiv die Bildung von Mannschaftsräten und die Wahl von Kapitänen. Dies fördert den Teamgeist und die Partizipation von Spielern. Die gewählten Vertreter vertreten die Interessen der Mannschaft gegenüber dem Trainer und dem Verein ohne dass sie Sorge vor Sanktionen haben müssen.
Verhaltensampel
| Dieses Verhalten geht nicht | Intim anfassen | Herabsetzend über Kinder und Eltern sprechen | 
| Dieses Verhalten ist pädagogisch kritisch und für die Entwicklung nicht förderlich | Sozialer Ausschluss | Stigmatisieren | 
| Diese aufgezählten Verhaltensweisen können im Alltag passieren, müssen jedoch reflektiert werden. Insbesondere folgende grundlegende Aspekte erfordern Selbstreflektion: Welches Verhalten bringt mich auf die Palme? Wo sind meine eigenen Grenzen? Hierbei unterstützt die Methode der kollegialen Beratung bzw. das Ansprechen einer Vertrauensperson. Dieses Verhalten ist pädagogisch richtig | ||
| Dieses Verhalten ist pädagogisch richtig | Positive Grundhaltung Ressourcenorientiert arbeiten | Aufmerksames Zuhören | 
| Folgendes wird von Kindern möglicherweise nicht gern gesehen, ist aber trotzdem wichtig: | ||

